Digitalisierung aus der Sicht einer Unternehmensberaterin

Das Wort Digitalisierung ist in aller Munde. Viele verstehen vieles darunter und viele verstehen gar nichts davon. Als Unternehmensberaterin mit dem Anspruch state of the art Unternehmen zu begleiten empfinde ich mich verpflichtet dazu, die Trends der Zeit zu verstehen. So habe ich mich in eine Ausbildung begeben, die „die Beratung für Unternehmen in die Digitalisierung“ zum Thema hatte. Viel technisches Know how gab es da zu vermitteln, ausnehmend viele neue Termini galt es zu verstehen und das Einlassen auf eine sehr sportliche Betrachtung von Geschäftsmodell Änderungen beherrschte die Betrachtungsweise.

Die Geschäftsmodelle sind zu ändern bzw anzupassen, um in Zeiten der Veränderung als Unternehmen bestehen zu können. Das sollte allen Unternehmerinnen und Unternehmern klar sein. Welche Branche in welchem Tempo dies umsetzt, ist die Frage und welche Unternehmen es nicht mehr braucht, wird die Zukunft zeigen.

Die Unternehmen, die ich begleitend berate, sind allesamt kleine Unternehmen. Kleine Einheiten in unterschiedlichen Branchen. Allen gemeinsam ist ihr hohes Mass an Flexibilität in der Reaktion auf Veränderungen. Und davon brauchen Unternehmen, die nachhaltig bestehen wollen, besonders viel. Denn die Änderung des Geschäftsmodells birgt in kleinen Einheiten mehr Gefahr als in großen Unternehmen.

Umso wichtiger ist es die individuelle Situation vorbehaltlos zu analysieren. Worauf basiert der Erfolg aktuell? Wie ist es um die Verfügbarkeit von Ressourcen bestellt? Wer sind unsere Kunden jetzt? Wohin wollen wir? Und wie holen wir alle relevanten an Board? Nicht zu vergessen: wie schaut die finanzielle Seite aus? Um nur einen Ausschnitt von Themen zu benennen, die aufgegriffen werden müssen. Und dann ist eine klare Zielrichtung zu skizzieren. Was soll erreicht werden, wo geht die Reise hin? Sind alle notwendigen Teammitspieler dabei? Wie schaut der Zeitplan aus? Auch kleine Änderungen mit großer Wirkung brauchen ausreichend Zeit um umgesetzt zu werden und zu wirken. Es braucht das angemessene Ausmass an Planung. Und letztlich muss die Simulation der Zukunft zeigen, ob die geplanten Massnahmen das Unternehmen gut in die digitale Zukunft bringen werden.

Klar verstanden sollte werden, dass in der Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen in Zeiten der Digitalisierung allein ein technischer Zugang zu kurz greift. Es braucht betriebswirtschaftliche Unternehmensberatung und Rechtsberatung. Mit gut verzahnten ExpertInnen kann die Zukunft der neuen Geschäftsmodelle auch für kleine Unternehmen kommen.

Den Mut, sich auf das Abenteuer Digitalisierung einzulassen, müssen die Unternehmerinnen und Unternehmer aber selbst aufbringen.

Gez cms

veröffentlicht bei https://online-podium.at/digitalisierung-aus-der-sicht-einer-unternehmensberaterin/

Die Bedeutung von Zeit in der Dienstleistung

Wenn die eigene Unternehmung überwiegend aus Dienstleistung besteht, so wird die gesamte wache Zeit, vorallem in der Start Phase, ins Unternehmen eingesetzt. Viele haben ihr Büro im Wohnungsverband eingerichtet und so verschwimmt im angeregten und motivierten Tun das Private und der geschäftliche Zeiteinsatz miteinander.

Das ist nicht schlimm, sagen jetzt viele, so verstehen wir die Umsetzung und den Aufbau unseres Unternehmens.

Als Unternehmensberaterin mit langjähriger Erfahrung in der Beratung von Dienstleistungsunternehmen, möchte ich das Augenmerk aber genau auf die Notwendigkeit der Erkennbarkeit von privater Lebenszeit und unternehmerischem Zeiteinsatz lenken. Wenn das Ziel der Aufbau eines nachhaltig bestehenden Unternehmens ist, so ist mit den Ressourcen auch achtsam umzugehen und eine Ressource ist die eigene Kapazität. Wer dieses Argument nicht für sich gelten lassen will, bitte hier ein unwiderlegbares: Die Stundensatzkalkulation.

In der Dienstleistung hängt der Stundensatz, unternehmensintern ermittelt, von zwei Faktoren ab: der individuellen Kostensituation und den eingesetzten Zeiteinheiten.

Die individuelle Kostensituation ist auf Basis der monatlichen, quartalsmäßigen und auch einmal jährlich verfügbaren Saldenliste bzw Einnahmen/Ausgabenaufstellung gut ermittelbar. Adaptierungen sind erforderlich und die Kostensituation Ihres Unternehmens liegt vor. Nun was ist nun damit zu tun? Klar ist, diese mit der Unternehmung zusammenhängenden Kosten müssen über die eingesetzte Zeit verdient werden. Mindestens. Denn darüber hinaus wird erst Gewinn gemacht! Aber wieviel Zeit wird denn eingesetzt, um den Umsatz zu erwirtschaften?

Um diese Frage zu beantworten müssen Zeitaufzeichnungen herangezogen werden. Aus diesen Zeitaufzeichnungen sollte hervor gehen, wofür die Zeit eingesetzt wird und nicht nur die Tatsache, dass von 8h bis 22h30 gearbeitet wurde. Zeiten, die für einen Auftrag erbracht werden und auch verrechnet werden, sind bei vielen Dienstleisters gut fest zu stellen. Zeiten, die zwar an einem Auftrag aufgewandt werden, nicht aber verrechnet werden können, werden schon von weit weniger Unternehmen aufgezeichnet. Die braucht es aber um in der Nachkalkultion erkennen zu können, was mich der Auftrag tatsächlich gekostet und damit dem Unternehmen gebracht hat. Für die Unternehmenssteuerung interessant sind noch jene Zeiten, die in der Verwaltung, in der Werbung aber auch in der Akquise anfallen. Netzwerken ist ebenfalls für das Unternehmen eingesetzte Zeit.

Wenn man nun die Individuellen Kosten eines Jahres durch die Summe der tatsächlich eingesetzten Zeiteinheiten dividiert, dann erhält man die Kosten pro eingesetzter Stunde. Wenn man die Kosten durch durch die tatsächlich verrechenbaren Stunden dividiert, sieht man wie hoch der Stundensatz pro verrechenbare Stunde mindestens sein muss um kostendeckend zu arbeiten. Beurteilen der Wirtschaftlichkeit des unternehmerischen Tuns ist so möglich.

Und wenn Sie als Unternehmerin/als Unternehmer Ihre Zeiten aufzeichnen, dann wird es in der Wachstumsphase auch leicht sein, von Ihren MitarbeiterInnen akurate Zeitaufzeichnungen zu erhalten. Zur Kostensituation eines neuen Mitarbeitenden genauer ein anderes Mal.

Gez cms

erschienen http://www.jungunternehmerblog.at/dienstleistungen-der-eigene-zeitfaktor/