Die Bedeutung von Zeit in der Dienstleistung
Wenn die eigene Unternehmung überwiegend aus Dienstleistung besteht, so wird die gesamte wache Zeit, vorallem in der Start Phase, ins Unternehmen eingesetzt. Viele haben ihr Büro im Wohnungsverband eingerichtet und so verschwimmt im angeregten und motivierten Tun das Private und der geschäftliche Zeiteinsatz miteinander.
Das ist nicht schlimm, sagen jetzt viele, so verstehen wir die Umsetzung und den Aufbau unseres Unternehmens.
Als Unternehmensberaterin mit langjähriger Erfahrung in der Beratung von Dienstleistungsunternehmen, möchte ich das Augenmerk aber genau auf die Notwendigkeit der Erkennbarkeit von privater Lebenszeit und unternehmerischem Zeiteinsatz lenken. Wenn das Ziel der Aufbau eines nachhaltig bestehenden Unternehmens ist, so ist mit den Ressourcen auch achtsam umzugehen und eine Ressource ist die eigene Kapazität. Wer dieses Argument nicht für sich gelten lassen will, bitte hier ein unwiderlegbares: Die Stundensatzkalkulation.
In der Dienstleistung hängt der Stundensatz, unternehmensintern ermittelt, von zwei Faktoren ab: der individuellen Kostensituation und den eingesetzten Zeiteinheiten.
Die individuelle Kostensituation ist auf Basis der monatlichen, quartalsmäßigen und auch einmal jährlich verfügbaren Saldenliste bzw Einnahmen/Ausgabenaufstellung gut ermittelbar. Adaptierungen sind erforderlich und die Kostensituation Ihres Unternehmens liegt vor. Nun was ist nun damit zu tun? Klar ist, diese mit der Unternehmung zusammenhängenden Kosten müssen über die eingesetzte Zeit verdient werden. Mindestens. Denn darüber hinaus wird erst Gewinn gemacht! Aber wieviel Zeit wird denn eingesetzt, um den Umsatz zu erwirtschaften?
Um diese Frage zu beantworten müssen Zeitaufzeichnungen herangezogen werden. Aus diesen Zeitaufzeichnungen sollte hervor gehen, wofür die Zeit eingesetzt wird und nicht nur die Tatsache, dass von 8h bis 22h30 gearbeitet wurde. Zeiten, die für einen Auftrag erbracht werden und auch verrechnet werden, sind bei vielen Dienstleisters gut fest zu stellen. Zeiten, die zwar an einem Auftrag aufgewandt werden, nicht aber verrechnet werden können, werden schon von weit weniger Unternehmen aufgezeichnet. Die braucht es aber um in der Nachkalkultion erkennen zu können, was mich der Auftrag tatsächlich gekostet und damit dem Unternehmen gebracht hat. Für die Unternehmenssteuerung interessant sind noch jene Zeiten, die in der Verwaltung, in der Werbung aber auch in der Akquise anfallen. Netzwerken ist ebenfalls für das Unternehmen eingesetzte Zeit.
Wenn man nun die Individuellen Kosten eines Jahres durch die Summe der tatsächlich eingesetzten Zeiteinheiten dividiert, dann erhält man die Kosten pro eingesetzter Stunde. Wenn man die Kosten durch durch die tatsächlich verrechenbaren Stunden dividiert, sieht man wie hoch der Stundensatz pro verrechenbare Stunde mindestens sein muss um kostendeckend zu arbeiten. Beurteilen der Wirtschaftlichkeit des unternehmerischen Tuns ist so möglich.
Und wenn Sie als Unternehmerin/als Unternehmer Ihre Zeiten aufzeichnen, dann wird es in der Wachstumsphase auch leicht sein, von Ihren MitarbeiterInnen akurate Zeitaufzeichnungen zu erhalten. Zur Kostensituation eines neuen Mitarbeitenden genauer ein anderes Mal.
Gez cms
erschienen http://www.jungunternehmerblog.at/dienstleistungen-der-eigene-zeitfaktor/